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Joy - Loona - Nero

Die Unzertrennlichen
Loona (links) und Joy (rechts)
Nero
Immer ein Lächeln auf den Lippen.
Auf dieser Seite:
- Auf der Suche nach neuen Familienmitgliedern
- Alte und Neue Geschichte unseres Trios
- Regenbogenbrücke

Auf der Suche nach neuen Familienmitgliedern
Nachdem Dunja im Juni 2014 über die Regenbogenbrücke gegangen war, stand fest, dass wir ein Hündinnenpärchen bei uns aufnehmen wollten. Aus verschiedenen Gründen war es sinnvoll, damit noch ein paar Monate zu warten. Dennoch sahen wir uns in den Tierheimen der näheren Umgebung schon mal um. Aber zwei Hündinnen, die sich miteinander vertragen, fanden wir nicht. Also erweiterten wir unsere Suche auf ganz Deutschland. Aber auch da war die Suche nicht von Erfolg gekrönt.
Wir stießen jedoch auf deutsche Tierschutzvereine, die Hunde aus dem Ausland vermitteln. Oftmals leben diese in kleineren und größeren Gruppen, womit auf jeden Fall die Chance bestand, dass wir ein „Mädels“pärchen finden könnten, das miteinander verträglich war. In einem dieser Vereine fanden wir mehrere Hündinnen, die vom Alter - ca. 6 – 8 Jahre - und von der Größe – mittelgroß – passten. Wir trafen eine Vorauswahl anhand der Fotos und der Beschreibung. Zu entscheiden, welche davon zusammen passen könnten, war uns aber nicht möglich.
Deshalb sandte ich dem Verein eine frei formulierte Selbstauskunft, in etwa ahnend, welche Informationen wichtig waren, fügte ein paar Fotos von unserem Umfeld dazu und erklärte unser Anliegen. Ich listete die in Frage kommenden Hündinnen auf und bat die Tierschützerinnen, die die Hunde ja regelmäßig besuchten und besser kannten, uns zwei zueinander passende Hunde dieser Liste auszuwählen, wenn wir als Interessenten in Frage kommen.
Es dauerte nicht lang, da bekam ich einen Anruf von, nennen wir sie mal, Bettina. Sie wollten uns gern zwei Hündinnen vermitteln. Es gab aber eine wichtige Frage. Wir hatten uns u.A. Joy ausgesucht. Joy lebte mit einer Hündin zusammen, die wir nicht auf der Liste hatten, weil sie jünger war. Zum einen, so beschrieb Bettina, waren die beiden unzertrennlich. Zum anderen, war die andere eine Schäferhündin mit HD (Hüftgelenksdysplasie). Die Wahrscheinlichkeit, sie zu vermitteln, lag gleich bei Null. Wir baten uns Bedenkzeit aus, und ich erklärte Michael, was da auf uns zukommen kann, und dass wir das Wichtigste für so einen Hund bieten können: ein ebenerdiges Haus. Meine Ausbildung als Tierheilpraktikerin, in der ich mich gerade befand, konnte natürlich auch einiges zum Wohlergehen beitragen.
Nach ein paar Minuten rief ich Bettina zurück und brachte ihr die freudige Botschaft, dass wir die beiden bei uns aufnehmen würden.


Und dann, Joy und Loona, mussten wir noch so lange auf Euch warten. Wir haben im Haus umorganisiert, schließlich brauchten wir ja Platz für 2 Hundebetten (oder mehr). Im Garten haben wir auch noch mal schnell ein Beet zur Rasenfläche gemacht.
Und dann sind wir an einem Freitag Mitte Dezember 2015 nach Polen gefahren, bis fast an die Grenze von Belarus. Wir trafen uns mit einer ehrenamtlichen Helferin, die Deutsch sprach, und konnten Euch kennenlernen. Wir haben uns mit ordentlich Leckerlis bei Euch eingeschleimt. Das waren aber wohl nicht genug. Mit Deinen schmutzigen und eiskalten Vorderfüßchen bist Du, Joy, auf unsere Beine gesprungen, weil es Dir nicht schnell genug ging. Du, Loona, bist aus Angst immer wieder weg gegangen. Aber die Aussicht auf etwas zu essen, hat Dich Deine Angst überwinden lassen. Sicherlich hat auch die Gegenwart von Joy Dir ein wenig Sicherheit gegeben. So ging der Tag zu Ende und wir fielen erschöpft von der Reise und unserer aufregenden Begegnung ins Bett, nicht ohne vorher noch in einem Supermarkt Nachschub zu kaufen.
Bettina und ihre Kollegin lernten wir am Samstag kennen. Wir beschäftigten uns wieder überwiegend mit Euch, wie auch am Sonntag Vormittag. Außer Euch, so hatten wir mit den beiden Tierschützerinnen vereinbart, haben wir auch noch ein paar weitere Hunde in unserem Auto mitgenommen, die nach Deutschland vermittelt waren.
Dich, Joy, in unsere Hundebox zu bekommen, war kein Problem. Aber Du, Loona, warst den Tierschützern entwischt. Als ich Dich von irgendwoher kommen sah, öffnete ich die Boxentür. Warum Du in den Dir unbekannten Wagen gesprungen bist, weiß ich nicht. Aber Du hast es getan und mir schien, dass Du erleichterst warst, Deine Freundin dort zu finden. Irgendwann machten wir uns auf den Heimweg. Von Euch war nichts zu hören oder zu sehen. Ihr schlieft entspannt auf einem weichen, sauberen Hundekissen in Eurer Hundebox. Als wir in der Nacht Zuhause ankamen, konnten wir den Wagen in den eingezäunten Bereich fahren und Euch gefahrlos aus dem Auto holen. Obwohl Ihr zuvor nie ein Haus kennengelernt habt, seit Ihr uns zielstrebig durch die Tür ins Haus gefolgt. Obwohl Ihr noch nie ein Hundebett hattet, habt Ihr dessen Zweck offensichtlich gleich erkannt. Und obwohl Ihr Angst vor Menschen hattet, habt Ihr von Beginn an in den Hundebetten neben meinem Bett geschlafen.
Schon zum damaligen Zeitpunkt war klar, dass wir generell nichts gegen einen weiteren Hund haben. Aber wir mussten erst mal sehen, wie es mit Euch so läuft. Als wir dann feststellten, dass Du, Loona, anfingst, Joy zum Spielen aufzufordern, sie Dich aber aber abwehrte, entschieden wir, einen Rüden in Deinem Alter aufzunehmen.

Wieder sah ich mich in den Tierheimen im näheren Umkreis (200-250 km) um. Aber die Rüden passten aus verschiedenen Gründen nicht zu uns. So schaute ich mich wider auf der Seite des Vereins um - diesmal auf der Suche nach einem passenden Rüden. Wir entschieden uns für Nero. Also nahmen wir wieder Kontakt zu Bettina auf und erklärten ihr unser Anliegen, dass wir Nero gern noch in unsere gemischte WG aufnehmen wollten.

Und weil es uns zu lang gedauert hätte, wenn Du erst mit dem nächsten freien Transport gekommen wärst, hat Michael Dich dann ohne uns Mädels am letzten Wochenende im Januar 2015 in dem gleichen Tierheim abgeholt, aus dem Joy und Loona kamen. Du warst ganz aufgeregt, als Du am Abfahrtstag ins Auto gestiegen bist. Als Ihr nachts angekommen seid, habe ich mit Joy und Loona außerhalb unseres Grundstücks gewartet, so dass der erste Kontakt zwischen Euch auf neutralem Boden statt fand. Joy fand es nicht so toll, dass Du mit ins Haus kamst.
Du hast die Nacht mit Michael in einem abgetrennten Raum verbracht. Tagsüber waren wir bei Euch und stellten fest, dass Ihr recht friedlich miteinander umgegangen seid. Zur Sicherheit hat Michael mit Dir eine weitere Nacht abgetrennt von uns verbracht. Danach waren wir uns sicher, dass es auch ohne nächtliche Trennung geht. Und wir hatten Recht damit: in der Nacht ist niemand von Euch aufgestanden, um den anderen zu vertreiben oder Schlimmeres. Das blieb auch so. In den ersten Wochen gab es ab und zu kleinere und größere Reibereien. Aber Ihr habt Euch recht schnell zusammengerauft.
In Loona fandest Du eine tolle Spielkameradin. Aber trotz Deiner freundlichen Herangehensweise und immer wieder vorsichtig antastend, wollte Joy nichts von Dir wissen. Ihr beide konntet ohne Probleme nebeneinander liegen, sogar mit Körperkontakt. Aber mehr als Akzeptanz gab es von Joy nicht. Damit konnten wir alle gut leben.
Jeder hat das Futter des anderen akzeptiert. Kam dann aber doch mal einer zu nah an den anderen, der noch nicht fertig war, reichte ein Knurren aus, um die Lage zu klären. Loona allerdings setzte sich nie zur Wehr, sie stand in der Rangliste ganz untern. Aus diesem Grund haben wir dafür Sorge getragen, dass Du und Joy nicht an ihr Futter kamt, sonst wärt Ihr kugelrund geworden und Loona wäre verhungert.

Alte und Neue Geschichte unseres Trios

Joy wurde ca. 2006 geboren und kam mit ca. einem halben Jahr halb verhungert und verdurstet 2007 ins Tierheim. Dort bekam sie kaum Auslauf und Zuwendung, wurde aber dennoch als anhänglich beschrieben.

Loona wurde ca. 2010 geboren. Auch sie wurde halb verhungert und verdurstet im Tierheim abgegeben und bekam kaum Auslauf und Zuwendung. Sie wurde als sehr ängstliche Hündin beschrieben, die sich anfangs gar nicht anfassen ließ. Als schon etwas ältere Hündin, die zudem noch Hüftgelenksdysplasie hatte, hatte sie kaum eine Vermittlungschance. Sie und Joy bewohnten einen Zwinger. Beide hingen aneinander, wobei Joy sicherlich besser ohne Loona zurecht gekommen wäre als umgekehrt.

Nero wurde im Juni 2010 geboren. Er hatte für ca. 2 Jahre ein Zuhause, wurde dann ausgesetzt und kam in das gleiche Tierheim, in dem Joy und Loona sich befanden. Er wurde als lieb und anhänglich beschrieben. Er suchte den Kontakt zu Menschen und wollte immer gekrault werden.


Da Joy und Loona es nicht kannten, spazieren zu gehen, sind wir die ersten Wochen immer die gleiche kleine Tour in immer der gleichen Richtung gegangen. Das behielten wir auch erst mal so bei, als Nero kam. Nach ein paar Wochen gingen wir die Tour anders herum. Wir gingen davon aus, dass sie so im Falle eines Falles auf jeden Fall nach Hause finden würden.

Erst als auch das in Fleisch und Blut übergegangen war und sie auch nur noch selten an der Leine zogen, kamen weitere Spazierwege dazu.
Wir merkten schnell, dass Joy gestresst war, wenn es in bewohnte Bereiche ging. Auch sie brachte einige Ängste mit, die wohl vor allem damit einher gingen, dass sie bis dahin nicht viel kennen gelernt hatte. Mit der Gewöhnung verloren sich diese Ängste.
Obwohl Loona der eigentliche Angsthund war, bereiteten Spaziergänge ihr nur wenig Stress. Es war eben alles neu und da zog sie, wie auch Nero, an der Leine. Das verlor sich aber bei allen Dreien im Laufe der Zeit.

Für Loona war es wichtig, dass Joy in ihrer Nähe war. Die beiden waren unzertrennlich. Und auch, wenn Joy etwas weniger abhängig von Loona war, so suchte sie dann doch nach ihr, wenn sie mal nicht in ihrer Nähe war.
Loona und Nero haben sich gesucht und gefunden. Für Loona war niemand wichtiger als Joy, aber toben war ein Ding zwischen ihnen beiden. Joy war davon immer genervt, vor allem, wenn die beiden sie anrempelten, aber sie hat ihnen schnell gezeigt, dass sie das nicht leiden konnte.
So spielte sich das Trio mit der Zeit gut ein. Es gab nur zu Anfang mal Reibereien zwischen ihnen, die sie untereinander ausmachten konnten; denn es war nie so heftig, dass wir hätten einschreiten müssen. Darin hat uns auch eine Hundetrainerin bestätigt.

Joys Sicherheit wuchs mit den Reizen, denen wir sie im alltäglichen Leben aussetzten. Nur manchmal merkte man, dass ihr unsere Größe nicht ganz geheuer war. Aber ein Leckerli oder klein-machen half da schnell drüber hinweg. Loona hingegen verlor nie komplett ihre Ängste. Sie hat zu Beginn, bevor wir sie kennen lernten, die Menschen aus Angst weg gebissen. Die Tierschützerinnen haben, wenn sie vor Ort waren, mit ihr trainiert. Angst hatte sie, als sie bei uns war, immer noch, aber sie ist dabei nie mehr nach vorn gegangen. Mit der Zeit konnten wir sie an Dinge gewöhnen, die ihr dann auch keine Angst mehr machten. Wir haben Dinge "ritualisiert". So haben wir z.B. "Leine" oder "Halsband" (wobei wir kein Halsband sondern ein Geschirr nutzten) gesagt und dabei immer die gleichen Handgriffe gemacht. Wenn wir dann später diese Wörter benutzten, wusste sie genau, was auf sie zukam, und hatte keine Angst mehr davor.
Nero war und ist ein unkomplizierter Rüde. Er verträgt sich mit allen Hunden außer einem bestimmten Rüden. Er lässt sich nicht aus der Fassung bringen, wenn ihn andere Hunde anbellen. Außer auf dem eigenen Grundstück. Da ist er wachsam, wie es auch Joy und Loona waren. War das ein Konzert, wenn andere Hunde vorbei kamen.
Joy und Loona lösten so weit ihr Band, dass die eine auch mal eine halbe Stunde ohne die andere leben konnte. Sie haben auch in den letzten Jahren häufiger separat gelegen und sich nicht mehr in ein Hundebett gequetscht.

Loona brauchte am Ende ihres Lebens unsere körperliche Hilfe. Sie hatte keine Kraft mehr in den Hinterbeinen, so dass wir sie mit einer Tragehilfe stützten. Sie bekam ein Wasserbett, damit das viele Liegen für sie angenehmer wurde.


Regenbogenbrücke

Geliebte Joy, Du bist im August 2023 im Alter von über 17 Jahren von dieser Welt gegangen. Geliebte Loona, Du bist ihr im März 2024 im Alter von ca. 14 Jahren gefolgt.
Nun seit Ihr endlich wieder zusammen und könnt wieder gemeinsam in einem Bett kuscheln oder wo auch immer. Nachdem Euer Start ins Leben nicht so rosig war, haben wir versucht, Euch ein schönes Zuhause zu geben. Wir hoffen inständig, dass uns das gelungen ist.
Wenn es das Regenbogenland gibt, lernt Ihr vielleicht Dunja kennen. Grüßt sie schön von uns. Wir vermissen Euch sehr!
Die paar Fotos können gar nicht die Freude ausdrücken, die Ihr in unser Leben gebracht haben - aber geben zumindest einen kleinen Einblick.
In Liebe Silke und Michael


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